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Vorlesen – Darum ist es so wichtig

Lesen bildet und regt die Fantasie an. Menschen die lesen sind kreativer, einfühlsamer und haben höhere Bildungschancen. Unglücklicherweise sind für das Medium „Buch“ heutzutage schwere Zeiten angebrochen. Es muss sich mit aller Macht gegen den Fernseher und den PC durchsetzen. Diesen schwindenden Stellenwert hat das Buch nicht verdient. Im Gegenteil! Es gibt wohl kaum etwas schöneres und entspannenderes, als mit einem guten Buch die Seele baumeln zu lassen. Früh übt sich, wer einmal eine große Leseratte werden will. Immer mehr Institutionen und Einrichtungen sprechen sich für das Lesen aus. Die Grundsteine dafür werden bereits in den ersten Lebensjahren gelegt. Sie als Elternteil können und sollen Ihren Kindern das Medium Buch wieder schmackhaft machen. Das kontinuierliche Vorlesen markiert einen wichtigen Teil der Kindererziehung. Es ist sowohl für Sie als Elternteil wie auch für Ihren Nachwuchs mit einer Vielzahl an Vorzügen verbunden. Verwiesen sei hierbei explizit auf die Festigung des Familienzusammenhalts sowie die Förderung des späteren Lese- und Sprachverständnisses bei Ihrem Kind. Wer liest, sich bildet und besser sich ausdrücken kann hat im Berufsleben bessere Aufstiegschancen. Ungeachtet dieses Tatsachenbestandes kommt in vielen Familien das Vorlesen zu kurz. Da wird der Nachwuchs ganz einfach vor dem Fernseher oder dem Laptop geparkt. Durchbrechen Sie diesen Teufelskreis. Erziehen Sie Ihr Kind zu einem Leser und legen Sie wert auf die tägliche Gute-Nacht-Geschichte. Ihr Sprössling wird es Ihnen später danken. Aber warum wird dem Vorlesen ein so hoher Bedeutungsgrad zugemessen. Dieser Fragestellung versuchen wir im folgenden Beitrag auf den Grund zu gehen.

Ab wann sollte ich meinem Kind vorlesen?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach. Sie als junge Mutter oder frischgebackener Vater sollten bei Ihren Sprösslingen so früh wie nur irgend möglich mit dem Vorlesen beginnen. Studien sprechen von einem optimalen Vorlesealter zwischen 2-8 Jahren. Hierbei handelt es sich allerdings lediglich um einen groben Richtwert. Sie selbst können entscheiden, ab wann Sie Ihrem Kind vorlesen. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter bereits vor dem Kindergarten und insbesondere vor der Schulzeit mit Büchern in Kontakt kommt. Beobachtungen haben ergeben, dass der Prozess des Vorlesens die Lese- und Verständniskompetenz Ihres Kindes positiv beeinträchtigt. Was, wann und wie lange Sie vorlesen bleibt ebenfalls Ihnen überlassen. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn Sie Ihr Kind in den Ablauf integrieren. Wenn Sie lediglich lieblos einen Text wiedergeben, ist dem jungen Leser wenig geholfen. Der Markt verfügt über eine Vielzahl ansprechender Kinder- und Bilderbücher, mit denen Ihr Nachwuchs spielerisch die Welt entdeckt und sein Wissen erweitert.

Warum sollte ich meinem Kind vorlesen?

Vorlesen stärkt die Bindung und den Familienzusammenhalt

Ein entscheidender Punkt FÜR das tägliche Vorlesen ist, dass der Prozess die Bindung zwischen Eltern und Kind positiv beeinflusst. Wenn Sie als Vater oder Mutter Ihrem Kind eine Geschichte vorlesen, befinden Sie sich dabei in direkter Nähe zu Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter. Der Nachwuchs liegt während des Lesevorgangs neben Ihnen im Bett oder sitzt auf Ihrem Schoß. Auf diese Art und Weise wird ein Moment der körperlichen Nähe erzeugt, der das Band zwischen den jeweiligen Familienmitgliedern stärkt und festigt. Das Kind genießt sowohl die Geschichte, wie auch die Zweisamkeit.

Vorlesen regt die Fantasie an

Leseratten sind fantasievoller und kreativer. Bücher lassen uns in fremde Welten eintauchen, Abenteuer erleben und mit den Protagonisten mitfiebern. Sie appellieren an unsere Fantasie und unsere Vorstellungskraft. Beobachtungen haben ergeben, dass sich diese Auswirkungen nicht erst bei den ersten eigenen Leseerfahrungen einstellen. Bereits das elterliche Vorlesen kann die Vorstellungskraft des Kindes fördern. Während der Vater oder die Mutter eine Geschichte vorliest, entsteht im Kopf des Kindes ein sogenanntes Kopfkino. Es beginnt, sich mit den Charakteren auseinanderzusetzen und in die Handlungsstränge einzutauchen. Ein Film oder eine Serie im Fernsehen kann diese Emotionen nicht hervorrufen.

Verbesserung der Sprachkompetenz

Kinder im Kindergartenalter stehen noch ganz am Anfang eines nahezu lebenslangen Lernprozesses. Alles ist für sie neu und ungewohnt. Es ist die Aufgabe der Eltern, ihren Nachwuchs auf das Leben vorzubereiten und ihm diverse grundlegende Dinge beizubringen. Sprache und Ausdrucksweise gehört da auf jeden Fall dazu. Kleinkinder verfügen lediglich über ein geringes Sprachniveau sowie eine eine reduzierte Ausdrucksweise. Dieses muss sich erst im Laufe der Jahre heranbilden und entwickeln. Auch hierbei kann Ihnen der Prozess des Vorlesens eine willkommene Hilfe sein. Studien haben ergeben, dass Kinder mit Vorleseerfahrung sehr viel früher über einen sehr viel größeren Wortschatz verfügen als ihre Freunde. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Durch die tägliche Konfrontation mit Büchern lernen die Sprösslinge nicht nur immer neue Geschichten, sondern auch immer neue Wörter und Ausdrucksweisen kennen und verinnerlichen diese. Vergegenwärtigt man sich diesen Tatsachenbestand ist es nicht verwunderlich, dass Personen mit Vorleseerfahrung über bessere Bildungschancen verfügen.

Vorlesen fördert die Konzentration

Ein weiterer Vorteil des Vorlesens ist, dass Vorlesen die Konzentration fordert. Kleinkinder sind nicht selten sehr hibbelig und aktiv. Sie spielen, toben und tollen den ganzen Tag. Da ist es wichtig, wenn sie für einen Augenblick zur Ruhe kommen und sich lediglich auf einen Sachbestand konzentrieren. Durch das Vorlesen kann so ein Augenblick der Ruhe und Konzentration geschaffen werden. Das Kind lernt auf diese Art und Weise spielerisch, sich mit einem singulären Kontext auseinanderzusetzen, sich diesen einzuprägen und Ablenkungen auszublenden. Diese Fähigkeit wird in späteren Lernprozessen für Schule und Uni von Vorteil sein.

Vorlesen unterstützt das soziale Miteinander

Kinderbücher sind mehr als nur lustige Geschichten. Sie vermitteln dem „Leser“, beziehungsweise dem Zuhörer, stets wichtige Regeln, Werte und Normen. Dem Kind wird dadurch unterbewusst eine Lektion im „sozialen Miteinander“ erteilt. Er oder sie kann die Vorgänge in den Geschichten auf sein eigenes Leben übertragen und dementsprechend agieren. Des Weiteren wird den Kindern in den Büchern aufgezeigt, wie sie mit gewissen situativen Umständen umgehen und diese bewältigen können. Eine Analyse der Kinderbücher hat ergeben, dass bei der Mehrheit der Geschichten Themen wie beispielsweise Freundschaft oder Familienleben im Mittelpunkt stehen.

Fazit

Menschen müssen schon von Kindesbeinen an das Lesen und die Literatur herangeführt werden. Aus eben diesem Grund sollten Sie als Elternteil Ihren Sprösslingen vorlesen. Am besten täglich. Sie werden es nicht bereuen. Studien haben ergeben, dass das regelmäßige Vorlesen positiv auf die Lese- und Verständniskompetenz Ihres Nachwuchses auswirkt und dessen Bildungschancen deutlich wahrnehmbar erhöht. Darüber hinaus stärkt das Vorlesen die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind und appelliert an Fantasie und Vorstellungskraft.

Sven

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