- Selbständig Trinken zu lernen ist für Kleinkinder ein wichtiger Schritt.
- Der Weg vom Stillen oder von der Babyflasche zum normalen Becher oder Glas ist eine Herausforderung.
- Ein Trinklernbecher ist ein sinnvoller Zwischenschritt, der den Fähigkeiten des Kleinkindes angepasst ist.
Trinklernbecher – trinken wie die Großen
In keiner Phase seines Lebens lernt der Mensch so vieles und so elementares, wie in den ersten Lebensjahren. Krabbeln, Sitzen, Stehen, Laufen und schließlich zunehmend auch das Sprechen sind hier nur einige der unverzichtbaren Fähigkeiten, die sich ein Kind zum Großwerden aneignen muss. Die Aufgabe verantwortungsbewusster und liebevoller Eltern besteht darin, ihre Kinder dabei nach Kräften zu begleiten und zu unterstützen.
Eine wichtige Entwicklung auf dem Weg vom Säugling zum Kleinkind ist dabei die Ernährung. Üblicherweise werden Kinder die ersten sechs Monate ihres Lebens, als klassische Säuglinge, ausschließlich flüssig ernährt, idealerweise mit Muttermilch, wo dies nicht möglich oder gewünscht ist, mit flüssiger Ersatznahrung aus der Flasche. Beide Varianten basieren auf dem natürlichen, angeborenen Saugreflex des Kindes: was ein Neugeborenes mit der Brust seiner Mutter oder mit dem ihr nachgebildeten Sauger einer Babyflasche anfangen soll, muss man ihm nicht beibringen, hier hat Mutter Natur vorgesorgt und nur selten kommt es zu Startschwierigkeiten.
Anders sieht es aus, wenn der Säugling, beginnend meist etwa mit sechs Monaten, zusätzlich mit Beikost gefüttert wird. Auch wenn hierbei meist zusätzlich noch gestillt oder Ersatzmilch aus der Flasche gefüttert wird, reicht die Flüssigkeitsmenge meist nicht mehr aus und das Kind muss lernen, zu trinken. Zwar ist es auch hier möglich, dem Kind zum Beispiel Wasser, Tee oder Säfte mit einer Babyflasche zu trinken zu geben, das Ziel sollte jedoch sein, dem Kind das selbständige Trinken beizubringen. Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Verwendung eines Trinklernbechers.
Was ist ein Trinklernbecher und wie funktioniert er?
Der Wechsel vom Trinken durch Saugen an der Brust oder einer Babyflasche hin zum Trinken aus einem klassischen Trinkgefäß, einem Becher, einer Tasse oder einem Glas, ist ein großer Schritt. Was Erwachsenen als selbstverständlich erscheint, ist für Säuglinge oder Kleinkinder eine riesige Herausforderung. Der Trinklernbecher stellt eine Zwischenstufe zwischen der gewohnten und der neuen, angestrebten Trinktechnik dar. Zu diesem Zweck zeichnet sich ein Trinklernbecher durch besondere Merkmale aus, die den begrenzten Fähigkeiten eines Kleinkindes Rechnung tragen.
Ein Trinklernbecher soll vom Kind selber gehalten werden können, hierbei müssen die noch eingeschränkten motorischen Fähigkeiten des Kindes beachtet werden. Außerdem soll der Trinkbecher dem Kind das Trinken ermöglichen, ohne dass größere Gefahr besteht, dass es sich an zu viel Flüssigkeit verschluckt oder beim Trinken viel verschüttet.
Trinklernbecher verschiedener Hersteller bewältigen diese Aufgaben auf unterschiedliche Art und Weise und ergänzen diese Merkmale um weitere nützliche, kindgerechte Eigenschaften.
Stillen oder das Trinken aus einer Babyflasche basiert auf dem angeborenen Saugreflex des Säuglings.
Ab dem Zufüttern von Beikost ist eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr erforderlich.
Ein einfaches Trinkgefäß überfordert die motorischen Fähigkeiten eines Kleinkindes.
Was sind die Vorteile eines Trinklernbechers?
- gewährleisten zusätzliche Flüssigkeitszufuhr
- mit etwas Übung auch vom Kind alleine zu nutzen
- riesige Produktvielfalt
- kindgerechte Optik
- strapazierfähig
Worin liegen die Nachteile eines Trinklernbechers?
- Umgewöhnung erforderlich
- unübersichtliches Angebot
- große Qualitätsunterschiede
- nicht alle Modelle auslaufsicher
Wie testet man einen Trinklernbecher?
Das Angebot an Trinklernbecher ist riesig und wächst stetig. Hier den vollständigen Überblick zu behalten, ist kaum mehr möglich, entsprechend sind die meisten Trinklernbecher spontane Zufallskäufe und stellen sich in Folge dessen nicht selten als Fehlkäufe heraus, insbesondere dann, wenn ausschließlich nach Preis ausgewählt wird.
Einzelne Trinklernbecher unterscheiden sich in Ausstattung und grundlegendem Funktionsprinzip zum Teil deutlich. Ein persönlicher Trinklernbecher Test sollte deshalb immer genutzt werden, um das individuelle beste Modell auszuwählen.
Wie wird der Trinklernbecher gehalten?
Eine der Herausforderungen bei der Verwendung eines Trinkgefäßes besteht für das Kind darin, ihn selber zu halten. Die Feinmotorik eines Kindes ist in den ersten Lebensjahren noch deutlich eingeschränkt, weshalb ein Trinklernbecher hier sinnvoll unterstützen muss.
Einige Modelle setzen hierbei alleine auf eine günstige Form und ein möglichst griffiges Material. Eine ergonomische Form erleichtert dem Kind das Halten zusätzlich, ohne dabei das Fassungsvermögen deutlich zu begrenzen.
Viele Hersteller nutzen seitliche Griffe, die es dem Kind erleichtern sollen, den Trinklernbecher zu halten. Hier findet sich eine größere Formenvielfalt: offene Griffe, die oben am Flaschenhals ansetzen, solche die vom Boden nach oben verlaufen oder beidseitige Henkel wie bei einer klassischen Tasse.
Viele Hersteller nutzen auch hier eine ergonomische Formgebung oder eine Gummierung, welche sicheren Halt gewährleisten sollen.
Wie wird aus einem Trinklernbecher getrunken?
Der Trinkmechanismus zeichnet einen Trinklernbecher aus. Auch wenn sich einfache Modelle finden, bei denen es sich um einfache Becher oder Tassen mit seitlichen Griffen handelt, diese sind aber nur bedingt als unmittelbarer ersatz für die Babyflasche geeignet und überfordern Kleinkinder meist.
Ein klassischer Trinklernbecher arbeitet mit einem speziellen Mechanismus, der dem Kind das Trinken erleichtert und das Überlaufen beim Trinken verhindert.
Auch hier finden sich im individuellen Trinklernbecher Test verschiedene Varianten. Die einfachste ist die einer klassischen Schnabeltasse. Ein Deckel auf dem Trinklernbecher verfügt über eine Öffnung, meist in Form eines hervorstehenden Trinkrohres. Dieses kann vom Kind mit den Lippen umschlossen werden und modellabhängig muss beim Trinken zusätzlich etwas gesaugt werden.
Einige Modelle nutzen alternativ einen Trinkhalm, der durch eine Öffnung im Deckel eingeführt wird.
In letzter Zeit besonders beliebt sind Trinklernbecher mit einem besonderen Mechanismus im runden Deckel. Dieser ist so konstruiert, dass durch einen schmalen Spalt von allen Seiten aus dem Becher getrunken werden kann.
Wie ist ein Trinklernbecher gegen Auslaufen geschützt?
Eine wichtige Eigenschaft eines Trinklernbechers besteht darin, dass dieser meist gegen ein unbeabsichtigtes Auslaufen geschützt ist. Kinder, die das Trinken noch lernen müssen, gehen nicht sehr vorsichtig zu Werke und so kann ein Trinklernbecher leicht umfallen oder auch einmal aus der Hand fallen. Damit hierbei nicht jedes Mal eine kleine Überschwemmung stattfindet, sind Trinklernbecher sinnvoll verschlossen.
Nur wenige Trinklernbecher verzichten vollständig auf einen Auslaufschutz, diese sind eher für ältere Kinder geeignet oder ihre Verwendung sollte nur mit Hilfe erfolgen.
Viele Trinklernbecher verfügen über einen zusätzlichen Deckel, sodass ein Auslaufen zumindest beim Transport verhindert wird.
Andere Trinklernbecher verfügen wie beschrieben über ein Trinkrohr, das nur eine geringe Menge Flüssigkeit hindurch lässt. Bei vielen Modellen geschieht dies nur unter geringem Zug, sodass der Wasserdruck beim Umkippen nicht groß genug ist, dass Flüssigkeit auslaufen kann. Ähnlich arbeiten Trinklernbecher mit einem umlaufenden Trinkrand. Auch bei diesen ist ein Auslaufen nicht möglich.
Welches Fassungsvermögen hat ein Trinklernbecher?
Das Fassungsvermögen eines Trinklernbechers ist begrenzt. Nicht zuletzt kann ein Kind nur ein begrenztes Gewicht sinnvoll bewältigen. Klassische Trinklernbecher fassen zwischen 150 und 250 ml, große Modelle bis zu 350 ml.
Aus welchem Material besteht ein Trinklernbecher?
Die meisten Trinklernbecher bestehen aus Kunststoff. Das Material bietet eine große Vielfalt an Möglichkeiten in der Form- und Farbgebung, ist belastbar, pflegeleicht und zeichnet sich durch geringes Gewicht aus.
Gebräuchliche Kunststoffe sind:
- Polypropylen
- Polystyren
- Silikon
- Melamin
Alternativ nutzen wenige Trinklernbecher Edelstahl als Grundmaterial, das jedoch meist in Verbindung mit Elementen aus Kunststoff eingesetzt wird.
Das Material eines Trinklernbechers ist darüber hinaus ausschlaggebend dafür, ob ein Trinklernbecher spülmaschinenfest und mikrowellengeeignet ist.
Trinklernbecher sind dank seitlicher Griffen für ein Kleinkind leicht und sicher zu halten.
Ein Deckel mit kleiner Öffnung ermöglicht das dosierte Trinken ohne Gefahr des Überlaufens.
Trinklernbecher bestehen mehrheitlich aus Kunststoff, sind leicht, belastbar, hygienisch und bieten eine große Vielfalt in Form- und Farbgebung.
Hat sich die Stiftung Warentest bereits mit Trinklernbechern befasst?
Bei der Anschaffung von Alltagsprodukten für Säuglinge und Kleinkinder wollen Eltern kein Risiko eingehen und haben grundsätzlich das Wohlergehen das Kindes vor Augen.
Dem einfachen Verbraucher ist es jedoch kaum möglich, die Qualität eines Produktes zweifelsfrei zu beurteilen. Die Werbeversprechen der Hersteller sind hier leider nicht immer verlässlich.
Die Stiftung Warentest prüft und vergleicht deshalb immer wieder Produkte aus diesem Segment und liefert Eltern damit eine wichtige Grundlage für eine Kaufentscheidung.
Bisher findet sich bei der Stiftung Warentest jedoch kein Test zu Trinklernflaschen.
Der nicht weniger angesehene Verlag Öko Test, dessen Produkttests sich auf Umweltaspekte und Fragen der gesundheitlichen Unbedenklichkeit konzentrieren, hat jedoch in 2013 einen Test zu Trinklerntassen durchgeführt. Hierbei wurden insgesamt 12 Modelle auf die Materialeigenschaften geprüft. Dabei zeigte sich, dass die meisten Modelle, in Zahlen 10 von 12, gesundheitlich völlig unbedenklich waren und mit “sehr gut” oder “gut” bewertet werden konnten.
Zwar wurden bei allen Modellen Spuren polyzyklischer Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen, die Konzentration war jedoch in allen Fällen so gering, dass keine Gesundheitsbelastung befürchtet werden muss. Weichmacher oder Schwermetalle fanden sich nicht.
Modelle aus Melaminzeigten keine Formaldehyd-Belastung. Daneben waren sie ausreichend gekennzeichnet und informierten darüber, dass dieses Material nicht erhitzt werden sollte, da hierbei Schadstoffe austreten können.
Grund zur Kritik fand sich lediglich bei einem Modell, dass bereits nach einfachen Tests Risse aufwies.
https://www.oekotest.de/kinder-familie/12-Trinklerntassen-im-Test_101485_1.html
Wo kauft man einen Trinklernbecher?
Trinklernbecher sind gefragte Alltagsgegenstände im Umgang mit Kleinkindern. entsprechend groß ist das Angebot im stationären Handel.
Trinklernbecher finden sich im lokalen Einzelhandel sowohl im Fachhandel bei Babyausstattern, als auch in Drogerien, in Drogerieabteilungen von Kaufhäusern und Supermärkten und regelmäßig im zeitlich begrenzten Angebot der Discounter.
Auch wenn die Auswahl auch vor Ort groß ist, findet sich das mit Abstand größte Angebot jedoch im Online-Handel. Hier können Modelle aller bekannten Hersteller sowie etliche No Name Produkte komfortabel verglichen und bequem bestellt werden. Dank verbraucherfreundlicher Garantie-, Gewährleistungs- und Rückgabebedingungen ist das Risiko beim Online-Kauf nicht größer als im Einzelhandel.
Grade für junge Kleinkinder sollte ein Trinklernbecher weitgehend auslaufsicher sein.
In Deutschland erhältliche Trinklernbecher aus Kunststoff sind grundsätzlich gesundheitlich unbedenklich.
Ein zu hohes Fassungsvermögen ist für den Anfang des Lernprozesses wenig geeignet.
Informative Links und Quellen
- https://www.merkur.de/leben/geld/trinklernbecher-test-zr-8297785.html
- https://www.t-online.de/leben/familie/kleinkind/id_49045964/trinken-lernen-leicht-gemacht-tipps-und-tricks.html
- https://www.cleankids.de/2014/03/06/ernaehrung-so-lernt-ein-kleines-kind-essen-wie-die-grossen/45543