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Soll ich mein Kind in die Kita geben?

Ihr Mutterschutz ist vorbei und die Frage über Ihre weitere Vorgehensweise steht im Raum. Wollen Sie zurück in den Beruf oder streben Sie eine Zukunft als Hausfrau und Mutter an. Aufgrund der verbesserten Familienpolitik ist eine Kombination aus Kind und Karriere heutzutage problemlos möglich. Das Zauberwort heißt Kita. Ihnen als junge Mutter steht gesetzlich ein Kitaplatz zu. Das Konzept der Kita ist allerdings umstritten. Wie nahezu jede Form der Fremdbetreuung hat auch die Kita ihre Vor- und Nachteile. Fakt ist, dass Sie als Elternteil selbst entscheiden müssen, ob Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter in die Kita geben. Das ist eine wichtige Entscheidung, die nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden sollte. Sie ist im Regelfall mit heftigen Diskussionen und Bedenkzeit verbunden. Aber was genau spricht für oder gegen einen Kita-Besuch. Im Folgenden möchten wir Ihnen die Pro und Contras kurz aufführen.

Vorteile eines Kita-Besuchs

Positive Auswirkung auf den Entwicklungsprozess des Kindes

Einer der ausschlaggebendsten Punkte FÜR einen Kita-Besuch ist die damit verbundene positive Auswirkung auf den Entwicklungsprozess des Kindes. Ihr kleiner Prinz oder Ihre kleine Prinzessin gehört jetzt zu den „Großen“ und wird mit stolz geschwellter Brust täglich in die Kita gehen. Die zeitlich limitierte Loslösung von der Mutter ist wichtig für den späteren Abnabelungsprozess und die Selbstständigkeit. In der Kita wird der erste Schritt in ein eigenständiges und unabhängiges Leben gelegt. Kinder, die bis ins vorgeschrittene Alter an „Mamas Rockschößchen“ hängen, werden in der Arbeitswelt nur schwerlich Fuß fassen.

Sozialer Kontakt

Studien haben ergeben, dass Menschen mit Kita-Hintergrund freundlicher, offener und sozialer sind. Der Grund dafür liegt im frühen Kita-Besuch begründet. Im Gegensatz zur Heimbetreuung bei der Mutter lernt der Nachwuchs in der Kita andere gleichaltrige Kinder kennen und tritt mit ihnen in Kontakt. Das tägliche Spielen und Toben mit den neuen Freunden und Spielgefährten fördert die Sozialkompetenz und bereitet Ihren Nachwuchs optimal auf das Leben vor. Darüber hinaus lernt das Kind auf diese Weise die wesentlichen Grundlagen über zwischenmenschliche Bindungen, Beziehungen und Verhaltensweisen.

Sie können Ihrer Arbeit nachgehen

Bei jungen Familien ist das Geld meistens knapp. Das Einkommen des Partners reicht im Regelfall kaum aus. Aus eben diesem Grund ist es von Vorteil, wenn beide Elternteile einen Beruf ausüben. Darüber hinaus möchten Frauen und Mütter trotz Kind in ihren Beruf zurückkehren um an ihrer Karriere zu arbeiten und nicht von ihrem Partner abhängig zu sein. Mit einer Kita ist der Spagat zwischen Kind und Karriere jetzt problemlos möglich. Dank dieser Einrichtung können Sie Ihrem Beruf weiter nachgehen und Ihr Kind gut versorgt wissen.

Verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten

Kinder wollen stets beschäftigt sein. Monotonie verleitet sie nicht selten zu Unsinn und Gequengel. Erzieherinnen ist dieser Tatsachenbestand nur allzu bewusst. Aus eben diesem Grund kommt in einer Kita keine Langeweile auf. Die Pädagoginnen legen Wert auf ein abwechslungsreiches Programm. Dies schlägt sich hauptsächlich in verschiedenen Spielen für den Innen- und Außenbereich, interessanten Ausflügen und gelegentlichen Projektwochen nieder. Das bereitet den Kindern Spaß und schafft bereits in der Kindheit unvergessliche Momente.

Niedrige Gebühren

Ein Kind ist auch immer eine Kostenfrage. Die Kindererziehung ist nicht selten mit mannigfaltigen Ausgaben verbunden. Nachforschungen haben ergeben, dass sich die zu leistenden Beiträge für einen Kita-Platz noch im Rahmen befinden. Sie liegen preislich gesehen noch unter den Ausgaben für eine Tagesmutter.

Erste Lernbereitschaft des Kindes wird gefördert

Die Kita oder der Kindergarten wird gelegentlich auch als „Vorschule“ betitelt. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. In der Kita wird das Kind systematisch auf den weiteren Lebensweg vorbereitet. Neben der Selbstständigkeit und der Sozialkompetenz wird auch die Lernbereitschaft der Kinder aufgebaut und gefördert. Anhand von Spielen oder Übungen wird die Grob- und Feinmotorik Ihres Sprösslings geschärft und verbessert. Darüber hinaus erhalten die Kita-Kinder spielerisch erste Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Buchstaben und der Zahlen. Studien haben ergeben, dass es Kinder mit Kita-Erfahrung in den ersten Schuljahren deutlich leichter haben.

Nachteile einer Kita

Lange Wartezeiten

Einer der großen Nachteile dieser Methode zur Kinderbetreuung sind die langen Wartezeiten auf einen Kita-Platz. Zwar steht Ihnen als Elternteil ein Kita-Platz für Ihren Sohn oder Ihre Tochter zu, doch müssen Sie dafür schnell sein. Die Plätze sind begrenzt und deshalb heiß begehrt. Nicht selten streiten sich mehrere Familien um einen Kita-Platz. Je früher Sie sich darum kümmern und sich auf die Suche nach einer angemessenen Unterbringung für Ihren Nachwuchs umsehen, desto besser. Im Optimalfall haben Sie mindestens 1 Jahr vor dem eigentlichen Eintritt einen festen Kita-Platz in  Aussicht.

Keine individuelle Betreuung

Die Erzieherinnen in einer Kita sind zwar fachmännisch ausgebildet und kompetent, aber häufig auch überlastet und überfordert. Auf eine Erzieherin kommen häufig 15 Kinder oder sogar mehr. Eine individuelle Betreuung kann auf diese Art und Weise nicht stattfinden. Sie als Elternteil müssen sich vor Augen führen, dass Ihr Sprössling im schlimmsten Fall in der Masse untergeht. Sollte Ihr Kind besondere Bedürfnisse haben oder eine gesonderte Pflege benötigen, ist eine Tagesmutter dem Kita-Besuch vorzuziehen.

Frühe Trennung von den Eltern

„Ein Kind gehört in die Obhut seiner Mutter!“. Thesen wie diese stehen für die Kita-Gegner ganz klar im Fokus. Sie verurteilen die (in ihren Augen) verfrühte Trennung von Mutter und Kind und beanstanden, dass das Kind in einer Kita keinen Bezug zur Mutter als Bezugsperson herstellen kann. Stattdessen wird es schon früh in eine unbekannte und fremde Umgebung entlassen. Selbst den Anhängern des Kita-Modells fällt der temporäre Abschied vom Nachwuchs schwer.  Es ist für sie nicht immer einfach, das eigene Kind bei Fremden abzugeben. Aus eben diesem Grund ist es wichtig, dass Sie als Elternteil sowohl die Einrichtung wie auch die jeweiligen Erzieherinnen im Vorfeld kennen lernen. Durch diese Kontaktaufnahme fällt es Ihnen leichter, den dortigen Mitarbeitern Ihren Sohn oder Ihre Tochter zu überlassen.

Feste Öffnungszeiten

Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass Sie als Elternteil sich nach der Kita richten müssen.  Die Öffnungszeiten sowie die Lage der Einrichtung muss mit Ihrem Arbeitsalltag harmonieren. Schließlich müssen Sie Ihr Kind täglich rechtzeitig hinbringen und abholen können. Auch im Hinblick auf den Jahresurlaub haben Sie sich nach den Urlaubszeiten der Kita zu richten.

Fazit

Es gibt viele Gründe, die für einen Kita-Besuch sprechen. Verwiesen sei hierbei auf eine professionelle Unterbringung des Nachwuchses, die Möglichkeit zur weiteren Berufsausübung oder die Relevanz für den Entwicklungsprozess. Aber es gibt auch eine andere Seite. Kitas stehen auch für eine frühe Aufhebung der Mutter-Kind-Bindung, eine Abkehr vom individuellen Betreuungskonzept sowie eine Abhängigkeit von den jeweiligen Öffnungszeiten.

Sven

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