Das Internet übt einen immensen Reiz auf unseren Nachwuchs aus. Die Vielfalt, die virtuellen Reize, die unbegrenzten Möglichkeiten – wer kann da schon widerstehen? Durchgeführte Studien haben ergeben, dass die Neu-Surfer von Jahr zu Jahr jünger werden. Tendenz steigend! Nicht selten verfügt die junge Generation von heute bereits vor dem Schuleintritt über die erste Interneterfahrungen. Die Kinder treten durch die Eltern zwangsläufig mit dem Internet in Kontakt. Sie nehmen den Internetkonsum von Vater oder Mutter wahr, sehen deren Reaktionen auf das Netz und möchten es ihren großen Vorbildern gleichtun. Irgendwann kommt für alle Eltern der Moment, an dem der Sohn oder die Tochter eigenständig das Internet nutzen möchte. Wie soll man als Elternteil damit umgehen? Das Internet ist keine „heile Welt“. Im Gegenteil! Im World Wide Web lauern viele Gefahren – insbesondere für Kinder. Den Sprösslingen den Zugang zur digitalen Welt zu versperren ist aber auch keine Lösung. Aber ab wann und wie lange dürfen Kinder ins Internet? Die Diskussion darüber hat schon zu manchem Ehestreit geführt. Jeder vertritt im Hinblick auf dieses Thema eine andere Meinung und hat andere Ansichten. Dieser Beitrag soll Sie darüber informieren, ab wann und wie lange Ihr Nachwuchs aus gesundheitlicher und erziehungspädagogischer Sicht das Internet nutzen sollte.
Ab wann und wie lange darf mein Kind ins Internet?
Früh übt sich, wer einmal ein großer „Surfer“ werden will. Das Internet lockt mit unzähligen Versuchungen und Verlockungen. Ganz gleich ob im Job oder in der Freizeit – am Internet kommt heutzutage niemand mehr vorbei. In der Schule, während der Ausbildung oder im Beruf wird der Umgang mit dem Internets vorausgesetzt. Wer nicht „on“ ist, ist out. Hieraus resultierend ist es von signifikanter Relevanz, die Gesellschaft von morgen so früh wie möglich an das World Wide Web heranzuführen. Aber ab wann kann und darf man seinem Kind den Eintritt in diese „virtuelle Welt“ ermöglichen und wie lange darf es sich zu Beginn dort aufhalten. „Wie viel Internet ist gut für mein Kind?“ Auf diese Frage gibt es keine konkrete Antwort. Sie als Elternteil sind dabei wie so oft das Zünglein an der Waage. Sie allein entscheiden, wann Ihr Sprössling reif genug für das Internet ist. Grundlegende Faktoren können dabei der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes sowie der eigene Umgang mit dem Internet sein.
Kleinkinder und Kindergartenkinder sollten PC, Tablet und Smartphone nur bedingt bis gar nicht nutzen. Die dortigen Vorgänge können von ihnen noch nicht begriffen und verarbeitet werden. Beobachtungen haben gezeigt, dass erst Vorschulkinder ab einem Alter von 5 – 6 Jahren Interesse an der schillernden Welt des Internets bekunden. Auf diesen Wunsch sollten Sie eingehen. Es ist allerdings falsch, den Neu-Nutzer gleich ins „kalte Wasser“ zu werfen. Er oder sie kann das Internet aufgrund fehlender PC-Kenntnisse noch nicht in seiner gesamten Bandbreite nutzen. Darüber hinaus können Kinder in diesem Alter weder lesen noch schreiben, was eine eigenständige Nutzung des Internets ad absurdum führt. Sie als Mutter oder Vater haben Ihren Nachwuchs bei seinen ersten Gehversuchen in der Welt des Internets an der Hand zu führen. Informieren Sie sich im Vorfeld über kind-und altersgerechte Webseiten, installieren Sie eine Kinderschutzsoftware, generieren Sie ein Zeitfenster und schicken Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter spielerisch auf Entdeckungsreise. Netz-Anfänger sollten sich nicht länger als 30 Minuten im Internet aufhalten. Von Alleingängen ist abzusehen. Behalten Sie die Aktivitäten Ihres Sprösslings genau im Blick, klären Sie ihn oder sie über die Gefahren des Internets auf und vereinbaren Sie Nutzungsbedingungen. Auf diese Art und Weise erlernt der junge Surfer bereits zu Beginn einen „gesunden“ und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet.
Mit dem Eintritt in die Schule wird Ihr Kind zunehmend selbstständiger und verantwortungsbewusster. Dies zeigt sich auch im Umgang mit den Medien. Sobald eine gewisse Lese- und Schreibfähigkeit erlernt ist, sind im Hinblick auf das Surfen im Internet kaum noch Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass viele Schulen einen Zugang zum Internet voraussetzen. Das mannigfaltige Angebot an Websites hilft den Kindern bei den Hausaufgaben (Recherche), lässt sie ihren Hobbys nachgehen und mit Freunden und Schulkameraden in Kontakt treten. Ab einem Alter von 8-9 Jahren sollten Sie als Elternteil über die Einrichtung einer persönlichen E-Mail-Adresse für Ihren Nachwuchs nachdenken und die tägliche Internetzeit auf 60 Minuten anheben. Obgleich sich Ihr Kind langsam aber sicher alleine durch das Internet navigieren kann, sollten Sie die Kontrolle nicht abgeben. Von einem eigenen PC mit Internetzugang im Kinderzimmer, einem Tablet oder einem Smartphone ist in diesem Alter noch abzusehen. Darüber hinaus sollte das Familien-Internet nach wie vor über einen Jugendschutz sowie ein Nutzungslimit für den Neu-User verfügen.
Die Pubertät ist ein schwieriges Alter. Mit 13-14 Jahren entdecken Jungen und Mädchen die Welt der sozialen Medien und fragen nach einem eigenen Account. Diesen Drängen sollte man allerdings nicht zu schnell nachgeben. Obgleich der Sohn oder die Tochter in der Vergangenheit bereits eine verantwortungsbewusste Nutzung des Internets unter Beweis gestellt hat, ist eine Anmeldung auf Facebook, Instagram und Co. ein gewagter Schritt. Beobachtungen haben gezeigt, dass Jugendliche noch zu leichtsinnig mit privaten Daten oder Bildern umgehen. Ein gefundenes Fressen für Straftäter aller Art. Was einmal im Netz landet, das bekommt man da nicht so schnell wieder heraus. Ein Verbot ist allerdings der falsche Weg. Viel effektiver ist es, den Teenie über die Risiken des Internets aufzuklären und ganz klare Regeln über die Präsentation in und den Umgang mit den sozialen Netzwerken aufzustellen.
Fazit
Das Internet ist allgegenwärtig. Es birgt Vorzüge und Risiken zugleich. Aus eben diesem Grund ist es entscheidend, dass man sich schon früh einen gesunden und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet angewöhnt. Sie als Elternteil können das massiv beeinflussen. Ab einem Alter von 6 Jahren können Sie die Neu-User auf das World Wide Web loslassen. Aber Vorsicht! Führen Sie Ihr Kind spielerisch an das Internet heran und setzen Sie gleich zu Beginn feste Regeln im Hinblick auf dessen Nutzung. Behalten Sie die Vorgänge des Anfängers im Auge, installieren Sie einen Jugendschutz und legen Sie eine Zeitbegrenzung fest. Je älter das Kind wird, desto selbstständiger können Sie es surfen lassen.