Wissenschaftler, Mediziner, Hebammen, sie alle sind sich einig: einen Säugling zu stillen ist eine von der Natur vorgesehene Fütterungsmethode, auf die frisch gebackene Mütter wenn irgend möglich nicht verzichten sollten. Diese Empfehlung, die von den Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf einen Zeitraum von 24 Monaten und darüber hinaus ausgedehnt wird, in dem Mütter, zusätzlich zur Beikost Muttermilch füttern sollten, hat nachvollziehbare Gründe. Muttermilch ist nicht nur kostenlos, sie ist auch ohne Hilfsmittel zu füttern, enthält alle für das Kind wichtigen Nährstoffe und stärkt vor allen Dingen in den ersten Lebensmonaten das noch unausgereifte Immunsystem des Kindes, indem es dieses mit Antikörpern versorgt, die noch nicht oder nur in geringerem Maße vom kindlichen Körper selber produziert werden.
Es gibt aber verschiedene Gründe, die vielen Müttern das Stillen erschweren und dazu beitragen, dass sich nicht wenige von ihnen schon frühzeitig zum Abstillen und zur Umstellung auf Ersatznahrung entschließen. Statistisch betrachtet stillen zwei Monate nach der Geburt noch rund 70 Prozent aller Mütter, nach einem halben Jahr sind es nur wenig mehr als 20 Prozent. Grundsätzlich ist gegen diese Entscheidung wenig einzuwenden und moderne Ersatzmilch enthält ebenfalls alles, was für eine gesunde Entwicklung des Säuglings erforderlich ist, dennoch sind sich Experten einig: gleichwertig mit dem klassischen Stillen ist Ersatznahrung nicht.
Trotzdem bleibt vielen Müttern gar nichts anderes übrig. Zum einen ist tatsächlich nicht jede Mutter in der Lage ihr Kind zu stillen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. So haben manche Mütter Schmerzen beim Stillen, andere erleiden zum Teil wiederkehrend Brustentzündungen, wieder andere Mütter produzieren schlicht nicht ausreichend Milch, um das Kind beim natürliche Stillen sättigen zu können und schließlich finden sich immer wieder auch Säuglinge, welche die Brust aus medizinischen oder anderen, oft unerklärbaren Gründen verweigern.
Neben diesen Gründen, die ein Stillen grundsätzlich unmöglich machen oder unzumutbar erschweren, gibt es auch eine Reihe sozialer Gründe, die Müttern die Entscheidung gegen das Stillen gewissermaßen nahelegen. Auch in unserer aufgeklärten Gesellschaft fühlen sich viele Mütter durch die Reaktionen von Teilen der Öffentlichkeit, gerade beim Stillen in der Öffentlichkeit, oft unwohl und versuchen es zu vermeiden. Dies führt zu einer starken Einschränkung in der Bewegungsfreiheit. Mütter die frühzeitig den Wiedereinstieg in den Beruf suchen, stehen ebenfalls vor einer Herausforderung, das Stillen in den Alltag zu integrieren und auch ohne Berufsleben ist das gesellschaftliche Leben durch die Notwendigkeit regelmäßigen Stillens deutlich eingeschränkt. Im Vergleich ist das Füttern eines Fläschchens deutlich komfortabler, kann es doch auch vom Vater oder jeder anderen Person übernommen werden und fordert die Mutter nicht vergleichbar.
Eine elektrische Milchpumpe ist eine moderne und komfortable Möglichkeit, gewissermaßen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden: Muttermilch wird weiterhin genutzt, muss jedoch nicht direkt über die Brust gefüttert werden, sondern kann von beliebigen Personen mit der Flasche gefüttert werden.
Wird ein Kind nicht gestillt, stellt der Körper der Mutter binnen kürzerer Zeit die Milchproduktion von selber ein. Man spricht hier auf vom sogenannten Abstillen. Um dies zu verhindern, um das natürliche Stillen an der Brust zu ersetzen oder auch um auf eine übermäßige Milchproduktion zu reagieren und einen sogenannten Milchstau zu verhindern, kann eine Milchpumpe eingesetzt werden.
Eine Milchpumpe besteht im Wesentlichen aus einem flexiblen Trichteraufsatz, einer Saugglocke, die auf die Brust, über der Brustwarze aufgesetzt wird und hier ein Vakuum erzeugt. Durch den Sog wird der Milchfluss eingeleitet, so wie es durch den natürlichen Saugreflex des Kindes der Fall ist. Die austretende Milch fließt in einen Behälter unterhalb der Saugglocke und kann anschließend in eine Babyflasche umgefüllt oder direkt aus dem Behälter verfüttert werden, indem die Saugglocke demontiert und ein klassischer Deckel mit Sauger montiert wird.
Während weit verbreitete mechanische Milchpumpen genutzt werden, bei denen der Pumpmechanismus manuell von der Nutzerin bedient werden muss, bietet eine elektrische Milchpumpe deutlich mehr Bedienkomfort und meist auch bessere Ergebnisse.
Die elektrische Milchpumpe arbeitet überwiegend mit einer separaten Vakuumpumpe, die über einen Luftschlauch mit der Saugglocke verbunden ist. Nur bei einzelnen Modellen ist die elektrische Pumpe direkt mit dem Saugeraufsatz verbunden.
Mit der elektrischen Milchpumpe abgepumpte Muttermilch kann direkt verfüttert werden, zum Beispiel wenn das Kind die Brust verweigert. Sie kann aber auch über begrenzten Zeitraum aufbewahrt werden. Die jeweilige maximal empfohlene Aufbewahrungsdauer ist dabei maßgeblich von den hygienischen Bedingungen beim Abpumpen und sollte sich sicherheitshalber an dem niedrigeren Wert orientieren.
AUFBEWAHRUNG (Temperatur) |
MAXIMAL EMPFOHLENE AUFBEWAHRUNGSZEIT |
Raumtemperatur
(16 – 25 °C) |
4 – 6 Stunden |
Kühlschrank
(ca. 4 °C) |
3 – 5 Tage |
Gefrierschrank
(-18 °C und darunter) |
6 – 9 Monate |
Milch nach dem Auftauen
bei Raumtemperatur im Kühlschrank |
< 2 Stunden < 24 Stunden |
Wenn Mütter nicht oder nicht dauerhaft stillen können oder wollen, können Sie grundsätzlich abstillen und Ersatznahrung nutzen.
Die Vorteile der Muttermilch können aber auch mit Hilfe einer elektrischen Milchpumpe mit dem Füttern mit Fläschchen verbunden werden.
Eine Milchpumpe imitiert über eine elektrische Vakuumpumpe den Saugreflex des Säuglings und pumpt die Muttermilch in einen Auffangbehälter.
Die Anschaffung einer Milchpumpe erfolgt bei den meisten Müttern in Absprache mit einer Hebamme oder einer betreuenden Frauenärztin. Letztere kann auch ein Rezept für eine Milchpumpe ausstellen, die von Apotheken leihweise zur Verfügung gestellt wird. Dies ist in vielen Fällen vor allen Dingen deshalb sinnvoll, weil elektrische Milchpumpen, im Gegensatz zu den einfachen manuellen Modellen, nicht selten sehr teuer sind und nicht selten mehrere hundert Euro kosten. Professionelle Modelle können sogar deutlich über 1.000 Euro kosten.
Trotzdem entscheiden sich viele Eltern für den Kauf einer elektrischen Milchpumpe. Diese kann für spätere Kinder genutzt, in der Familie oder im Freundeskreis weitergereicht oder auch gebraucht verkauft werden. Aufgrund der hohen Preise sind elektrische Milchpumpen auf dem Gebrauchtmarkt gefragt.
Die Auswahl an elektrischen Milchpumpen ist vergleichsweise überschaubar. Trotzdem sollten verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller in einem individuellen elektrische Milchpumpen Test jenseits des Preises verglichen werden, um das passende Modell zu ermitteln.
Ein maßgeblicher Unterschied zwischen einzelnen elektrischen Milchpumpen ist das grundlegende Funktionsprinzip der verwendete Pumpe.
Grundsätzlich erzeugt eine elektrische Milchpumpe einen Unterdruck, der über die Saugglocke das Saugen eines Säuglings an der Mutterbrust nachbildet. Dies geschieht jedoch in aller Regel nicht mit einem kontinuierlichen Saugstrom, wie zum Beispiel bei einem Staubsauger. Vielmehr arbeitet die elektrische Milchpumpe mit Intervallen. Bei hochwertigen Modellen ist es sogar möglich, individuelle Intervalle und auch die Saugstärke einzustellen und sogar als Programme abzuspeichern und so dauerhaft zu nutzen, ohne sie bei jeder Anwendung neu einstellen zu müssen.
Einige Hersteller werben mit einer sogenannten 2 Phasen-Expression. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, bei der der Pumpintervall automatisch in zwei getrennte Phasen aufgeteilt wird. In der ersten Phase wird in Intervallen mit höherer Frequenz gepumpt (etwa 120 Zyklen pro Minute). Diese erste Phase ist eine Stimulationsphase, in der kleine Milch gewonnen, sondern die Milchproduktion und der Milchfluss angeregt werden. Die zweite Phase ist die eigentliche Abpumpphase, in der Milch gewonnen wird. Sie arbeitet mit deutlich weniger Intervallen (etwa 45 bis 80 Zyklen pro Minute).
Viele elektrische Milchpumpen arbeiten ausschließlich mit Netzstrom. Diese Variante garantiert eine konstante und gleichmäßige Stromversorgung und damit eine ebensolche Leistung. Im Gegenzug sind solche elektrische Milchpumpen nur ortsgebunden zu nutzen. Eine Alternative sind elektrische Milchpumpen, die, teilweise optional, mit Akkus oder Batterien betrieben werden können. Diese sind auch auf Reisen oder unterwegs leicht zu nutzen, dabei jedoch auf geeignete Stromspeicher angewiesen.
Elektrische Milchpumpen aller Hersteller bestehen in erster Linie aus vergleichbaren funktionalen Komponenten: einer meist externen Pumpeneinheit, die auch die Netzstromversorgung oder die erforderlichen Batterien bzw. Akkus enthält sowie das über einen Luftschlauch angeschlossene Handteil mit der Saugglocke. An dieser wird, in der Regel über eine Schraubverbindung, ein meist durchsichtiger Auffangbehälter befestigt, in den die Milch fließt. Diese Behälter können aus Glas oder aus Kunststoff bestehen und verfügen meist über eine von außen ablesbare Skalierung. Zum Zubehör zählen Modellabhängig außerdem Ersatzbehälter, zusätzliche Saugglocken sowie Saugerdeckel, mit deren Hilfe die abgepumpte Milch direkt verfüttert werden kann. Einige Modelle verfügen zusätzlich über Ständer oder Halterungen, in die der Auffangbehälter mit Saugaufsatz zum Beispiel in Stillpausen abgestellt werden kann.
Vor allen Dingen unterscheiden sich elektrische Milchpumpen jedoch in der Anzahl der vorhandenen Anschlüsse. Während einfache Modelle meist mit nur einer Saugglocke arbeiten und entsprechend zwischen den Brüsten gewechselt werden muss, was nicht zuletzt eine längere Dauer des Abpumpens verursacht, bieten hochwertigere und meist auch teurere Modelle zwei parallele Kreisläufe, mit deren Hilfe beide Brüste gleichzeitig abgepumpt werden können.
Abgepumpte Milch kann direkt verfüttert aber auch über begrenzte Zeit aufbewahrt werden. Sogar das Einfrieren und portionsweise Auftauen ist möglich.
Milchpumpen werden mit Netzstrom oder über Akkus bzw. Batterien mit Strom versorgt. Einige Modelle arbeiten wahlweise mit beiden Möglichkeiten.
Eine 2 Phasen-Expression erleichtert den Umgang mit einer Milchpumpe und verbessert deren Effizienz.
Grade beim ersten eigenen Kind sind viele Eltern von der Angebotsflut an Produkten schnell überfordert. Natürlich bewirbt jeder Anbieter diese als unverzichtbar und die Qualität des eigenen Angebotes als unzweifelhaft.
Jenseits konkreter Empfehlungen anderer Eltern oder der professionellen Anleitung durch Ärzte und Hebammen, ist es für Eltern nur schwer möglich, vor einer Anschaffung ein Produkt objektiv zu bewerten.
Die Stiftung Warentest liefert hier mit ihren Tests immer wieder wertvolle Entscheidungshilfen.
Als unabhängiges und gemeinnütziges Testinstitut werden immer wieder auch Artikel der Säuglingspflege von der Stiftung Warentest unter die kritische Lupe genommen, verglichen und bewertet.
Ein Test zu elektrischen Milchpumpen findet sich bisher jedoch nicht.
Wie bereits angesprochen werden elektrische Milchpumpen in vielen Fällen nicht gekauft, sondern auf Verschreibung durch den Kinder- oder Frauenarzt ausgeliehen. Hier ist naturgemäß die Apotheke der richtige Ansprechpartner vor Ort.
Auch wer sich für den Kauf einer elektrischen Milchpumpe entscheidet, findet einzelne Modelle in Apotheken und zum Teil in Drogerien. Darüber hinaus finden Sie Milchpumpen in stationären Einzelhandel in Elektronikmärkten und in Sanitätsabteilungen von Kaufhäusern.
Eine größere Auswahl bietet alleine der Online-Handel. Hier finden Sie alle bekannten und weniger bekannten Hersteller, mit ihrer kompletten Modellauswahl.
Online können die verschiedenen Modelle bequem verglichen und Unterschiede neben dem Preis bewertet werden. Eine Bestellung ist online ebenfalls komfortabel und unkompliziert und dank gesetzlichem Verbraucherschutz für Sie ebenso risikolos, wie jeder Kauf vor Ort.
Deutlich teurere elektrische Milchpumpen können auch auf Rezept in der Apotheke geliehen werden, müssen hier jedoch im Einzelfall auch verfügbar sein.
Auch der Umgang mit einer Milchpumpe muss erlernt werden und funktioniert nicht bei jeder Mutter auf Anhieb problemlos.
Grade bei einer geplanten Aufbewahrung der Muttermilch zur späteren Verfütterung sollte penibel auf Hygiene geachtet werden. Sowohl beim Abpumpen als auch bei der eigentlichen Aufbewahrung.
Kinder malen gerne und Erwachsene fördern dies als Hilfsmittel der körperlichen und geistigen Entwicklung bewusst.…
Das tägliche Wickeln ist auch eine Gelegenheit, die Eltern als Zeit zum zärtlichen Umgang mit…
Das Wickeln ist eine der Aufgaben, die Eltern Neugeborener und kleiner Kinder meist am meisten…
Das Spiel mit Spielzeugwaffen ist bei Kindern ebenso beliebt wie bei Erwachsenen umstritten. Die Wasserpistole…
Kinder lieben technisches Spielzeug mit von Erwachsenen bekannten Funktionen. Technische Ausrüstung bildet die Grundlage für…
Bakterien, Keime, Viren und andere Krankheitserreger sind grundsätzlich eine Gefahr für Säuglinge. Grade Schnuller und…