Schon kleine Kinder lieben es, die eigene Selbständigkeit zu entwickeln und sich ohne fremde Hilfe über längere Strecken fortzubewegen. Laufen ist hingegen vergleichsweise unbeliebt bei Kindern. Dagegen stehen eigene Fahrzeuge bei Kindern jeden Alters hoch im Kurs. Bevor ein Kind jedoch in der Lage ist, sich eigenständig auf einem Fahrrad fortzubewegen, vergehen meist einige Jahre. Bis dahin finden sich jedoch einige altersgerechte Alternativen, die Kindern Bewegungsfreiheit und Spielspaß bieten und nicht zuletzt Eltern entlasten.
Eine Alternative, die klassischerweise für Kinder zwischen dem ersten und etwa dem dritten oder vierten Lebensjahr gewählt wird, ist das Dreirad. Mit seiner Hilfe können bereits kleine Kinder sich fortbewegen, schulen ihre Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit und legen die ersten Grundsteine für das spätere Erlernen des Fahrradfahrens.
Das Grundprinzip des Dreirades ist in der Geschichte weit verbreitet. Ob Kutsche oder frühes Automobil, Fahrzeuge mit einer Hauptachse und einem dritten Rad, das zum einen als Auflagepunkt, zum anderen als Lenkung fungiert, zeichnen sich durch hohe Wendigkeit bei geringem Gewicht aus.
Kinderdreiräder werden ebenfalls bereits seit etwa einem Jahrhundert genutzt. Sie bestehen aus einem Gestell oder Rahmen auf zwei Achsen. Die Hinterachse ruht auf zwei Rädern und trägt als Hauptlast den Sattel und damit den Fahrer des Dreirads. Die Vorderachse besteht aus einem einzelnen mittigen Rad an einer drehbaren Gabel, die nach oben in ein Lenkgestänge mit Lenker mündet. Der Antrieb erfolgt über ein Pedalwerk, das direkt an der Radnabe des Vorderrades ansetzt und so die Drehbewegung eins zu eins auf das Rad überträgt.
Dreiräder werden in allen Größen angeboten, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Für letztere sind Dreiräder besonders als Transportfahrzeuge oder als Fahrzeuge für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet, die mit klassischen Fahrrädern überfordert sind.
Als Trikes sind Dreiräder auch motorisiert seit vielen Jahren bei Liebhabern gefragt. Außerdem werden sie im Zuge der Weiterentwicklung der Elektromobilität als leichtgewichtige Alternative zu klassischen vierrädrigen Konstruktionen genutzt.
Das Dreirad ist seit vielen Jahrzehnten ein gerade bei Kindern beliebtes Spiel- und Fahrzeug mit hohem Unterhaltungswert und praktischem Nutzen.
Die dreirädrige, bodennahe Konstruktion gewährt hohe Bewegungsfreiheit und einfache Bedienung bei gleichzeitig hoher Fahrstabilität und Sicherheit.
Mit Lenker und Pedalwerk schult ein Dreirad Motorik und Koordination und bereitet sinnvoll auf das Fahrradfahren vor.
Dreiräder werden in großer Auswahl angeboten. Einzelne Modelle unterscheiden sich zum Teil in verschiedenen Merkmalen deutlich voneinander und sind in unterschiedlichem Maße unter verschiedenen Voraussetzungen und für verschiedene Anforderungen und Ansprüche geeignet.
Ein individueller Dreirad Test sollte genutzt werden, um aus dem riesigen Angebot die Modelle zu ermitteln, die den eigenen Vorstellungen entsprechen. Zu diesem Zweck finden sich unterschiedliche Produktmerkmale, die eine genauere Unterscheidung ermöglichen.
Eine Altersempfehlung des Herstellers dient immer nur der groben Orientierung. Ab welchem Alter ein Dreirad tatsächlich geeignet ist, hängt immer in erster Linie von der individuellen körperlichen und motorischen Entwicklung des einzelnen Kindes ab, die nicht immer dem alterstypischen Durchschnitt entsprechen muss.
Die meisten Modelle werden vom Hersteller als geeignet für Kinder ab einem Alter zwischen 10 Monaten und zwei Jahren angegeben. Es finden sich aber auch Modelle, die erst für ältere Kinder empfohlen werden, bis hin zu solchen, bei denen ein Mindestalter von neun oder sogar 10 Jahren angegeben wird. Hierbei handelt es sich allerdings nicht mehr um klassische Kinderdreiräder sondern um dreirädrige Liegeräder, die eher als Sportgerät zu bewerten sind.
In der Praxis besteht eine Mindestanforderung für die Nutzung eines Dreirades in der Fähigkeit länger eigenständig sitzen zu können. Daneben ist eine durchschnittliche altersgerechte Mindestgröße erforderlich.
So wie es Mindestvoraussetzungen für die Nutzung eines Dreirades gibt, finden sich auch Merkmale, welche die Nutzungsdauer begrenzen. Natürlich steht hier die Größe in der Praxis im Vordergrund. Sowohl der Sitz eines Dreirades als auch der Abstand zwischen Sitz und Pedalwerk begrenzen die maximale Körpergröße eines Nutzers. Unabhängig davon wird vom Hersteller eine maximale Tragkraft angegeben, bis zu der die tragenden Bauteile belastet werden können. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass vor allen Dingen Elemente wie die Verbindung zwischen Sattel und Rahmen einer dauerhaften Belastung nicht gewachsen sind.
Modellabhängig wird die maximale Tragkraft von Herstellern mit mindestens 15 Kilogramm und maximal 100 Kg angegeben.
Grundsätzlich werden zwei Arten von Dreirädern für Kinder angeboten. Weit verbreitet sind solche Modelle, die vergleichbar einem Fahrrad aus einem Metallrohrrahmen. Dieser besteht zumindest aus einer Lenksäule, durch die eine Radgabel mit einem Lenker verbunden ist. Eine gebogene Strebe läuft vom Steuerrohr nach hinten und teilt sich in zwei parallele Streben, welche die Hinterachse tragen. Der Sattelruht modellabhängig auf der nach hinten laufenden Strebe oder direkt auf dem Scheitelpunkt zischen dem Hauptrohr und den Achsträgern.
Eine zweite Variante, die allerdings nur bei Modellen für sehr kleine Kinder Verwendung findet, besteht aus einem Kunststoffhohlkörper als Rahmen.
Der Sitz eines Dreirades besteht bei den meisten Modellen aus einer Sitzschale aus Hartkunststoff. Ergonomisch geformt bietet sie durch hochgezogene Seitenwände Seitenhalt und durch eine meist eher niedrige Rückenlehne Halt nach hinten.
Modelle für kleinere Kinder nutzen Sitze, die an Buges oder Sportkinderwagen erinnern, mit einer hohen Rückenlehne, einem Rückhaltebügll und Sicherheitsgurten.
Daneben unterscheiden sich vor allen Dingen die Räder eines Dreirades im individuellen Dreirad Test hinsichtlich ihrer Materialzusammenstellung. So finden sich Modelle mit sehr einfachen Plastikrollen, die über einfache Kugellager mit einem Achsstab verbunden sind.
Hochwertigere Modelle nutzen eine Kombination aus Felgen und Reifen. Wobei auch hier deutliche Qualitätsunterschiede zu beobachten sind. Einfachere Modelle nutzen Kunststofffelgen mit einer Vollgummibereifung wohingegen hochwertige Dreiräder offene Felgen aus Metall und Kunststoff nutzen, die mit klassischen Luftreifen ausgestattet sind.
Neben den rein funktionalen Merkmalen, die sich modellabhängig vor allen Dingen in Material und Verarbeitungsdetails unterscheiden, bieten die meisten Dreiräder zusätzliche Ausstattungsmerkmale, die zusätzliche Sicherheit, Komfort und weitere Nutzungsmöglichkeiten bieten können.
Sicherheitsgurte ermöglichen gerade bei Modellen mit Sitzen mit höherer Lehne für jüngere Kinder zusätzliche Sicherheit und Schutz gegen Herausfallen. Bei Modellen für ältere Kinder mit klassischen Schalensitzen wird meist auf Sicherheitsgurte verzichtet, da diese die Bewegungsfreiheit einschränken können und sich im Gegenteil als Sicherheitsrisiko erweisen können.
Ein oft abnehmbarer Prallschutz, der über die Lenkerstange gezogen wird, soll bei einem Aufprall das Verletzungsrisiko senken. Gepolsterte oder ergonomisch gummierte Lenkerenden bieten sicheren Griff.
Gummierte Pedale bieten sicheren Halt beim Treten.
Da die meisten Dreiräder über keinen Freilauf verfügen, werden sie über die Pedale gebremst. Zusätzlich besitzen einige Dreiräder eine Handbremse, die in Gestalt eines Bremshebels seitlich der Sitzschale zu erreichen ist. Es handelt sich um einen einfachen gebogenen Hebel, dessen Ende gezogen auf eines oder beide der hinteren Räder gepresst wird und dieses so abbremst.
Eine Kunststoffwanne die hinter dem Sitz an den Achsträgern befestigt ist, dient bei vielen Dreirädern als Transportbehälter.
Bei vielen Modellen kann eine Stange, oftmals ein Teleskoprohr, hinter dem Sitz befestigt werden. Mit einem Griff am oberen Ende kann diese Stange genutzt werden, um das Kind auf dem Dreirad zu schieben, wenn es zum Beispiel auf längeren Strecken die Lust oder dir Kraft verliert. Alternativ finden sich auch Modelle, die als eine Kreuzung aus einem Kinderbuggy und einem Dreirad betrachtet werden können. Bei ihnen besteht die Schiebestange aus einem fest installierten Bügel, wie er bei Kinderwagen üblich ist. Meist kann bei diesen Modellen der Sitz gedreht werden, sodass ein Kind wahlweise in Fahrtrichtung sitzt oder wie in einem Kinderwagen nach hinten, zum Schiebenden blickt.
Ein Baldachinüber dem Sitz dient als Sonnenschutz. Alternativ kann bei vielen Modellen ein Sonnenschirm an einer dafür vorgesehenen Halterung befestigt werden.
Dreiräder werden in großer Auswahl und Vielfalt für Kinder fast jeden Alters angeboten.
Schon Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres können alleine oder über eine Schubstange auf einem Dreirad längere Strecken zurücklegen.
In Material und Verarbeitung findet sich eine große Vielfalt zwischen einfachsten Dreirädern für Kleinkinder und soliden Sportgeräten für ältere Kinder.
Fahrzeuge für Kinder werden von Eltern besonders kritisch betrachtet. Die ersten eigenen Versuche sich mit höherer Geschwindigkeit auf einem Fahrzeug zu bewegen, sind für Eltern meist ein Wechselbad aus Freude und Sorge. Dass es hier nicht immer ganz ohne Blessuren abläuft, ist selbstverständlich. Trotzdem wollen Eltern sicher sein, dass sie sich zumindest auf die Qualität eines Dreirades verlassen können und von ihm selber keine erhöhte Gefahr für das Kind ausgeht. Außerdem wünschen sich Eltern natürlich, dass sich eine Investition auch längerfristig bezahlt macht und ein Dreirad keinen überdurchschnittlichen Verschleiß oder sogar schwerere Defekte zeigt.
Testergebnisse der Stiftung Warentest decken Mängel an Produkten durch intensive Belastungstests schnell auf und können so als Entscheidungshilfe genutzt werden.
Ein Test zu Dreirädern findet sich bisher jedoch leider nicht.
Dreiräder sind bei Kindern im entsprechenden Alter weit verbreitet und folglich sehr gefragt. Ein umfangreicheres Angebot findet sich deshalb auch im lokalen Einzelhandel. Dreiräder werden hier vor allen Dingen im Zweiradfachhandel angeboten. Einzelne Modelle finden sich darüber hinaus im Spielwarenhandel, bei Babyausstattern und in Kaufhäusern mit entsprechendem Sortiment. Daneben bieten auch die bekannten Discounter immer wieder zeitlich begrenzt einzelne Modelle an.
Insgesamt bieten unterschiedlichste Hersteller eine Vielfalt von mehreren hundert mehr oder weniger unterschiedlichen Dreirädern. Diese Fülle ist für einen klassischen stationären Händler naturgemäß nicht abzubilden. Eine umfassende Auswahl bietet deshalb alleine der Online-Handel. Hier finden Sie sowohl die Modelle bekannter Hersteller, die meist auch für klassische Kinderfahrräder und andere Sportgeräte bekannt sind, wie auch etliche Dreiräder weniger oder gänzlich unbekannter Marken oder No name Hersteller.
Anhand der online leicht zu recherchierenden Herstellerangaben können einzelne Dreiräder bequem verglichen und individuell bewertet werden. Die Bestellung verläuft online ebenso unkompliziert wie eine anschließende Lieferung bis an die Tür. Dabei bietet der Online-Handel national die gleichen oder zumindest gleichwertige Bestimmungen, wie der niedergelassene Handel und ist deshalb nicht weniger sicher und kundenfreundlich.
Sicherheit und Belastbarkeit sollten bei der Auswahl eines Dreirades im Vordergrund stehen und sich an den individuellen Voraussetzungen orientieren.
Sehr einfache, überwiegend aus Plastik gefertigte Dreiräder sind selten einer dauerhaften Belastung gewachsen.
Eine kindgerechte Optik ist eine wichtige Motivation, sollte jedoch nicht über qualitative Mängel hinwegtäuschen.
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