Kind und Karriere sind nicht immer so einfach unter einen Hut zu kriegen wie zuerst angenommen. Die gemeinsame Zeit mit dem Nachwuchs ist häufig kürzer als gedacht. Die Zeiten, in denen die Frau alleinig für Haushalt und Kindererziehung zuständig war, sind schon lange vorbei. In unserer heutigen Gesellschaft treibt es immer mehr Mütter kurz nach dem Mutterschutz zurück in den Beruf. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Auch die Mamas wollen wieder Geld verdienen und an ihrer Karriere feilen. Aber wohin mit dem Nachwuchs? Die Sprösslinge sind noch zu jung um für sich selbst zu sorgen. Heutzutage lässt sich der Spagat zwischen Kind und Karriere mühelos bewältigen. Das Zauberwort heißt Kita. Ein Kita-Besuch ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Ihr Kind wird über mehrere Stunden hinweg professionell von ausgebildeten Erzieherinnen betreut und Sie können Ihrem Beruf nachgehen. Das Betreuungsmodell der Kita könnte so einfach sein – wenn nur der um sich greifende Trennungsschmerz nicht wäre. Jeden Morgen spielen sich vor deutschen Kitas dramatische Szenen ab. Vereinzelte Kinder weinen, schreien und klammern sich krampfhaft an ihre Eltern. Der Grund für diese Verhaltensweise sind ganz natürliche Trennungs- und Verlustängste von Seiten der Kinder. Insbesondere in der ersten Eingewöhnungsphase ist das keine Seltenheit. Die kleinen Racker sind das erste Mal über einen längeren Zeitraum hinweg von den Eltern getrennt. Die Abwesenheit der direkten Bezugspersonen in Kombination mit der fremden Umgebung löst ein Gefühl des Unbehagens bei ihnen aus. Was tun? Für die Erzieherinnen der Kitas gehören Problematiken bei der Eingewöhnung zum Alltag. Sie werden während ihrer Ausbildung auf solche Situationen vorbereitet und können Ihnen und Ihrem Kind mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ein reibungsloser Start steht bei vielen Kitas ganz oben auf dem Programm. Aus eben diesem Grund arbeitet die Mehrheit der Einrichtungen nach dem Berliner Modell. Aber was ist das Berliner Modell und wie funktioniert es? Fragen wie diese versuchen wir im folgenden Beitrag zu beantworten.
Beim Berliner Modell handelt es sich um eine ganz spezielle Form der Eingewöhnung in die Kita, welche sich bereits bei einer Vielzahl an Einrichtungen bewährt hat. Das Grundkonzept des Berliner Modells entstand in den 80er Jahren in Berlin. Die Pädagogen
Hans-Joachim Laewen, Beate Andres und Éva Hédervari-Heller stellten die These auf, dass sich Kleinkinder im Beisein ihrer Eltern viel besser in den Kita-Alltag einfinden. Das Berliner Modell wurde geboren. Kerngedanke des Berliner Modells ist die bedürfnisorientierte Eingewöhnung von Kita-Kindern in die neue Lebensphase. Im Gegensatz zu anderen Maßnahmen geht man, wie bereits erwähnt, hierbei davon aus, dass die Präsenz der Eltern die schwierige Anfangsphase um ein Vielfaches erleichtert. Man spricht hierbei von einer bedürfnisorientierten Eingewöhnung, bei welcher die individuellen Anliegen und Bedürfnisse des Kindes ganz klar im Fokus stehen. Statt den Nachwuchs ins kalte Wasser zu werfen, wird es bei dieser Eingewöhnungsmethode schrittweise von den Eltern gelöst und in die Kita eingegliedert. Die Vorzüge dieser Maßnahme sind nicht von der Hand zu weisen. Beobachtungen haben ergeben, dass Kinder, welche nach dem Berliner Modell eingegliedert wurden, später seltener krank wurden und auch im weiteren Verlauf ihres Lebens weniger mit Angst- oder Verlustängsten konfrontiert waren.
Den Anfang bildet die sogenannte Grundphase. Im Verlauf dieses Zeitfensters unternimmt Ihr Sohn oder Ihre Tochter die ersten Erkundungstouren durch die Kita und lernt die fremde Örtlichkeit auf diese Art und Weise besser kennen. Sie als Elternteil sind dabei stets an seiner oder ihrer Seite. Ziel der Grundphase ist es, dass Ihr Kind Vertrauen fasst, am Kita-Alltag teilnimmt und die ersten Kontakte zu den anderen Kita-Kindern aufbaut. Sie als Mutter müssen dabei nicht permanent Händchen halten. Bleiben Sie diskret im Hintergrund und beobachten Sie die Situation. Sie können im Notfall immer noch eingreifen. Die Grundphase nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Es genügt, wenn Sie und Ihr Kind sich ungefähr 4 Tage lang über 3 Stunden hinweg in der Einrichtung aufhalten.
Ihr Kind wird ruhiger und sicherer im Umgang mit den Erzieherinnen und den neuen Spielgefährten? Dann können Sie jetzt zur 2. Phase des Berliner Modells übergehen. Man spricht hierbei vom 1. Trennungsversuch. Nach ungefähr 1 Woche rücken Sie als Elternteil immer mehr aus dem Blickfeld Ihres Kindes. Es ist jetzt Zeit für den 1. Trennungsversuch. Verabschieden Sie sich von Ihrem Kind und verlassen Sie den Raum. Die anschließende Reaktion Ihres Sohnes oder Ihrer Tochter ist entscheidend für die weitere Vorgehensweise. Wenn sich Ihr Sprössling trotz Ihrer Abwesenheit weiter mit den anderen Kindern beschäftigt oder nur kurz weint, wird die eigentliche Eingewöhnungszeit lediglich 1 Woche betragen. Wenn Ihre kleine Heulboje Sie allerdings zu sehr vermisst und sich nicht beruhigen lässt, sollten Sie schnell wieder zurück in den Raum kommen. Sobald sich Ihr Nachwuchs mit Ihrer Abwesenheit abgefunden hat, können Sie die Trennungszeit zeitlich immer weiter ausdehnen.
Die Stabilisierungsphase verläuft im Regelfall parallel zum 1. Trennungsversuch. Der Kita-Alltag, die Erzieherinnen und die anderen Kinder gewinnen für Ihren Sohn oder Ihre Tochter immer mehr an Normalität. Das Spielen und Toben in der neuen Örtlichkeit wird immer selbstverständlicher. Sie als Elternteil sind zwar noch anwesend, werden aber kaum noch benötigt. Ihre Funktion als Bezugsperson wird nach und nach von den jeweiligen Erzieherinnen übernommen. Selbst längere Trennungszeiten werden billigend in Kauf genommen.
Selbst die tränenreichste Eingewöhnungsphase nimmt einmal ein Ende. Irgendwann ist auch Ihr Nachwuchs bereit für die alles entscheidende Schlussphase. Während der Schlussphase sind Sie als Elternteil gar nicht mehr in der Kita. Ihr Sprössling bestreitet den Tag ganz alleine. Bleiben Sie aber rund um die Uhr erreichbar. Auf diese Art und Weise können Sie sofort zur Stelle sein, wenn Ihr Sohn oder Ihre Tochter Sie zu sehr vermisst.
Die ersten Wochen in der Kita sind für die Kleinen nicht immer einfach. Alles ist so neu und ungewohnt. Die Abwesenheit von Mama oder Papa ist nicht selten mit vielen Tränen verbunden. Um Ihnen und Ihren Kindern die Eingewöhnung so sanft und einfach wie nur irgend möglich zu gestalten, arbeiten die Mehrheit der Kitas nach dem Berliner Modell. Hierbei handelt es sich um eine bedürfnisorientierte und stufenweise Eingewöhnungsmaßnahme in den Kita-Alltag.
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