„Mama, ich muss mal!“ Wenn Sie diesen Satz von Ihrem Nachwuchs hören müssen Sie schnell handeln. Jetzt zählt jede Sekunde. Sie wollen ja schließlich nicht, dass Ihr Sprössling in die Hose macht. Ihr Kind ist in den ersten Lebensmonaten körperlich noch nicht in der Lage, eigenständig das „stille Örtchen“ aufzusuchen. Die Abgewöhnung der Windel geschieht nicht von heute auf morgen. Hierbei handelt es sich um einen schleichenden Prozess, welcher sich im schlimmsten Fall über mehrere Monate erstrecken kann. Eine genaue temporäre Festlegung gibt es allerdings nicht. Sie als junge Mutter oder frischgebackener Vater können den Vorgang allerdings unterstützen und beschleunigen. Es existieren diverse Mittel und Wege, wie Sie Ihren Nachwuchs an das Töpfchen gewöhnen und dafür sorgen, dass er oder sie dieses auch ohne fremde Hilfe aufsucht. Einer davon ist das sogenannte Töpfchentraining. Aber ab wann kann man mit dem Töpfchentraining beginnen und wie lässt es sich einfach und bequem durchführen?
Was ist Töpfchentraining?
Beim sogenannten Töpfchentraining handelt es sich um eine der wirkungsvollsten Methoden zur dauerhaften Windelentwöhnung. Der Kerngedanke hinter dem Töpfchentrainings ist, den Nachwuchs spielerisch an das Töpfchen zu gewöhnen und ihn oder ihr mit der Nutzung vertraut zu machen. Das Töpfchentraining selbst lässt sich denkbar einfach und bequem durchführen. Sie müssen dafür lediglich in regelmäßigen Abständen mit Ihrem Kind aufs Töpfchen gehen. Erläutern Sie das Funktionsprinzip und sorgen Sie dafür, dass Ihr Zwerg das Töpfchen mit seinem Stuhlgang in Verbindung bringt. Hierfür ist es ratsam, pünktlich nach den Mahlzeiten oder bei den ersten Anzeichen eines Geschäfts das „stille Örtchen“ aufzusuchen. Wenn Sie diesen Ablauf regelmäßig durchführen und eine Routine hineinbringen, wird Ihr Nachwuchs bald von ganz alleine das Töpfchen aufsuchen können.
Ab wann kann ich mit dem Töpfchentraining beginnen?
Die Frage, ab wann Sie mit dem Töpfchentraining beginnen können, lässt sich nicht genau beantworten. Der erfolgreiche Einstieg ist vom jeweiligen Entwicklungsstand Ihres Kindes abhängig. Grundlegend lässt sich sagen, dass Sie zwischen dem 1. und dem 2. Lebensjahr langsam aber sicher mit dem Töpfchentraining beginnen können. Davor ergibt es nur wenig Sinn. Fakt ist, dass ein Kleinkind erst ab diesem Zeitpunkt seinen Schließmuskel kontrollieren kann und von sich aus bemerkt, dass es wieder das Töpfchen aufsuchen sollte. Ein Großteil der Eltern setzt die Zeitphase allerdings viel zu früh an. Das ist ein fataler Fehler, der bei den Kindern erhebliche körperliche und psychische Beeinträchtigungen hervorrufen kann. Ihr Kind, nicht Sie, entscheidet über den richtigen Moment. Setzen Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter auf keinen Fall unter Druck und versuchen Sie nichts zu erzwingen. Üben Sie sich stattdessen in Geduld und warten Sie, bis Ihr Sprössling körperlich, geistig und emotional zu diesem großen Schritt bereit ist.
Mit welchen Tipps und Tricks kann ich beim Töpfchentraining Erfolge erzielen?
Kinderfreundliche Ausstattung
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das Töpfchentraining lässt sich viel schneller und einfacher durchführen, wenn Sie Ihren Sprössling bereits zu Beginn mit einem kinderfreundlichen Töpfchen konfrontieren. Das Töpfchentraining steht und fällt gelegentlich mit dem Design. Achten Sie beim Kauf des Töpfchens auf Bequemlichkeit sowie eine kinderfreundliche Aufmachung. Je quietischiger und bunter das „stille Örtchen“ ist, desto lieber wird Ihr Kind es aufsuchen.
Routine
Ein regelmäßig zu festen Zeiten durchgeführter Ablauf ist nicht selten DER Schlüssel zum Erfolg. Insbesondere im Hinblick auf die Kindererziehung hat sich eine kontinuierliche Wiederholung zu fixen Zeiten zu einem regelrechten Erfolgsgaranten entwickelt. Da bildet auch das Töpfchentraining keine Ausnahme. So ist es beispielsweise ratsam, mit Ihrem Kind zu bestimmten Zeiten das Töpfchen aufzusuchen. Hierfür eignet sich das temporäre Fenster nach den Mahlzeiten oder vor dem Zubettgehen. Sie werden sehen. Aufgrund dieser Herangehensweise wird sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter an den Ablauf gewöhnen und über kurz oder lang von ganz alleine aufs Töpfchen gehen.
Geduld
Die Windelentwöhnung ist ein schleichender Prozess. Mit Druck und Zwang erreichen Sie gar nichts. Im Gegenteil! Wie bei nahezu jeder anderen Erziehungsmethode müssen Sie sich auch beim Töpfchentraining Zeit lassen und in Geduld üben. Gehen Sie langsam Schritt für Schritt vor und passe Sie sich dem Tempo Ihres Nachwuchses an. Jedes Kind ist anders und verfügt über einen unterschiedlichen Entwicklungsrhythmus. Ausschlaggebend ist, dass Sie diesen akzeptieren und sich danach richten. Je wohler sich ein Kind bei einer Situation fühlt, desto schneller wird es die Übung begreifen und umsetzen können.
Spielerisches Lernen
Mit Spiel und Spaß sind die Gundpfeiler eines erfolgreichen Lernprozesses. Man lernt und arbeitet viel schneller und effektiver, wenn man Freude daran hat. Diese Devise können Sie sich auch beim Töpfchentraining zu Nutze machen. Machen Sie das Töpfchen zu einem attraktiven Ort für Ihr Kind und verbinden Sie den kontinuierlichen Gang zur Toilette mit einem Spiel oder einem Wettbewerb. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Verzieren Sie das Töpfchen mit Aufklebern, sorgen Sie für buntes Toilettenwasser oder lassen Sie das Töpfchen eine Melodie spielen. Ihr Nachwuchs soll das „stille Örtchen“ mit etwas Schönem und Angenehmen in Verbindung bringen.
Loben und belohnen
Ihr Sohn oder Ihre Tochter geht immer häufiger eigenständig aufs Töpfchen. Das ist doch schon einmal eine Lobeshymne wert. Wichtig ist, dass Sie als Elternteil die Erfolge Ihres Kindes anerkennen und wertschätzen. Dies kann auf vielerlei Art und Weisen geschehen. Loben Sie Ihren Sprössling für einen erfolgreichen Töpfchengang und belohnen Sie ihn mit einer kleinen Aufmerksamkeit wie beispielsweise Süßigkeiten oder Aufklebern.
Angemessene Bekleidung wählen
Die Baby-Body-Zeit ist vorbei. Beim Töpfchentraining kommt es manchmal auf jede Sekunde an. Da muss es schnell gehen. Einen Body aufzuknöpfen nimmt viel zu viel wertvolle Zeit in Anspruch. Sobald Sie das Töpfchentraining einleiten empfiehlt es sich, Ihren Sohn oder Ihre Tochter in bequeme Hosen oder Röckchen zu stecken. Diese lassen sich leichter und schneller ausziehen und können vom Kind auch selbst ausgezogen werden.
Fazit
Der Abschied von der Windel markiert einen entscheidenden Schritt im Reifeprozess Ihres Kindes. Ihr Nachwuchs wird langsam immer größer und selbstständiger. Aber Vorsicht! Lassen Sie Ihren Sohn oder Ihre Tochter diesen Schritt weitesgehend alleine gehen. Warten Sie mit dem Töpfchentraining, bis Ihr Sprössling dazu bereit ist. Sie selbst können den Prozess nicht erzwingen, aber Sie können ihn mit ein paar hilfreichen Tipps und Tricks unterstützen und beschleunigen. Verwiesen sei hierbei auf eine kinderfreundliche Ausrüstung, eine routinierte Durchführung, Geduld sowie Lob und Belohnung.